In „Zwischen uns“ setzt sich eine junge Löwenmutter unermüdlich für ihr autistisches Kind ein und stößt zunehmend an ihre Grenzen.

Zwischen uns Szene
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In „Zwischen uns“ setzt sich eine junge Löwenmutter unermüdlich für ihr autistisches Kind ein. Der mit viel Feingefühl erzählte Film ist neu fürs Heimkino zu haben.

Die alleinerziehende Mutter Eva (Liv Lisa Fries) gibt ihr Bestes. Trotzdem fühlt es sich so an, als wäre das immer noch nicht gut genug. Es geht um ihren 13-jährigen Sohn Felix (Jona Eisenblätter), der in der Schule regelmäßig wegen seiner aggressiven Wutausbrüche auffällig wird. Oder er nimmt direkt Reißaus und stürmt aus dem Unterricht, sobald ihn etwas verängstigt. Felix leidet unter dem Asperger-Syndrom, einer Form von Autismus.

Die Betonung liegt hierbei vor allem auf leiden, weil sein Umfeld stets mit ihm überfordert ist und entsprechend reagiert. Selbst Elena (Lena Urzendowsky), die Schulbegleiterin vom Autismus-Zentrum, kann allein mit ihrem Optimismus nicht zu dem Jungen durchdringen. Eva kennt ihren Sohn natürlich besser, weiß ihn heiklen Situationen zu beruhigen. Doch auch sie ist weit davon entfernt, ihn wirklich zu verstehen.

Normal ist eine Frage der Perspektive

Sie wünscht sich für Felix ein möglichst „normales“ und autonomes Leben. Entsprechend versucht sie, auf ihn einzuwirken – etwa indem sie mit ihm vor dem Spiegel übt, Mimik richtig zu deuten. Dabei wird eines ganz deutlich: Felix kämpft mit viel größeren Schwierigkeiten, seine Mitmenschen zu begreifen als andersherum. Allerdings ist er dabei quasi ganz auf sich allein gestellt und damit einem dauerhaften Ausnahmezustand ausgesetzt.

Während Eva zunehmend an ihre Grenzen stößt, bewahrt ihr Nachbar Pelle (Thure Lindhardt) Geduld und Ruhe. Er begegnet Felix ganz selbstverständlich, versucht nicht, ihn zu verändern oder zurechtzuweisen. Die beiden entwickeln einen erstaunlichen Draht zueinander. Die Beziehung scheint Felix dabei zu helfen, eigene Interessen zu entwickeln und eine Tür in die Welt zu öffnen, die ihm so fremd ist.

Was nicht passt, soll passend gemacht werden

Doch das Drama „Zwischen uns“ macht es sich nicht so einfach, die Figur Pelle als Lösung aller Probleme zu präsentieren. Es kommt lediglich zu kurzen, glücklicheren Momentaufnahmen mit Felix, in denen tatsächlich auch mal seine Bedürfnisse und Wünsche im Vordergrund stehen.

Die meiste Zeit bleibt er in den Augen der Erwachsenen jedoch das „Problemkind“, das nicht funktioniert, wie es soll. Das wird auch in einem Gespräch mit der Schulpsychologin (Corinna Harfouch) deutlich. Regisseur Max Fey übt in seinem Spielfilmdebüt aber keine Kritik mit erhobenem Zeigefinger. Seine Inszenierung erweist sich als leise und subtil. Der Fokus liegt ganz auf Eva und Felix und ihre gemeinsamen Herausforderungen im Alltag.

Überzeugende Darstellerleistungen

Das Drehbuch aus der Feder von Fey und Michael Gutmann versäumt es, die Geschichte auch mal aus der direkten Perspektive des Jungen zu erzählen. Das geschieht aber ganz bewusst: Zum einen entlarvt es so die Hilflosigkeit und das Fehlverhalten der erwachsenen Charaktere. Zum anderen wird offenbart, wie sehr Felix durch sein Anderssein noch mehr isoliert wird. Es wird von ihm erwartet, sich anzupassen – auch wenn ihm das schlichtweg nicht möglich ist.

„Zwischen uns“ tappt nicht in die Falle, die Thematik als Aufhänger für rührseliges Wohlfühlkino heranzuziehen. Der Film wirkt vielmehr sehr authentisch, nicht zuletzt dank des glaubwürdigen Spiels von „Babylon Berlin“-Star Liv Lisa Fries und Jungdarsteller Jona Eisenblätter („Max und die wilde 7“). Prädikat: sehenswert!

„Zwischen uns“: Veröffentlichung am 29. November 2022 auf DVD und digital (EuroVideo Medien GmbH)

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Quelle: YouTube / EuroVideo Medien GmbH

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  • Rezension zu: Zwischen uns
  • Redaktionswertung: 4 Punkte
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