Der französische Streifen „Meine schrecklich verwöhnte Familie“ erweist sich als schrecklich durchschaubare Feel-Good-Komödie.

Szene aus Meine schrecklich verwöhnte Familie
© EuroVideo Medien GmbH

Der französische Streifen „Meine schrecklich verwöhnte Familie“ erweist sich als schrecklich durchschaubare Feel-Good-Komödie.

Francis Bartek (Gérard Jugnot) hat quasi sein ganzes Leben der Arbeit verschrieben – erst recht seit dem viel zu frühen Tod seiner geliebten Frau. So brachte es der aus einfachen Verhältnissen stammende Geschäftsmann zwar zu einem großen Vermögen. Doch so wirklich glücklich ist er nicht. Kopfzerbrechen bereiten ihm vor allem seine drei erwachsenen Kinder, die nie gelernt haben, auf eigenen Beinen zu stehen. Kein Wunder: Ihre Erziehung hat er über all die Jahre vernachlässigt.

Stella (Camille Lou) ist ein Party-Girl, das sein Geld am liebsten beim Shopping in den Nobel-Boutiquen Monacos verprasst. Zu allem Überfluss plant sie, ihren Lover Juan Carlos (Tom Leeb) zu ehelichen. Der hat es, wie Francis richtig erkennt, aber nur aufs Geld abgesehen. Seine beiden Söhne bekommen ebenfalls nichts auf die Reihe: Philippe (Victor Artus Solano) entsetzt seinen Vater jeden Tag aufs Neue mit irrwitzig-idiotischen Geschäftsideen. Dauer-Chillen und Affären sind dagegen bei Alexandre (Louka Meliava) angesagt.

Der Geldhahn wird zugedreht

Nach einem gesundheitlichen Zusammenbruch beschließt Francis, seinen Sprösslingen eine Lektion zu erteilen. Er täuscht vor, durch eine Veruntreuung sein ganzes Geld verloren zu haben und auf der Flucht vor der Polizei zu sein. Stella, Philippe und Alexandre fühlen sich deshalb dazu gezwungen, mit ihrem Vater in ein stark sanierungsbedürftiges Anwesen auf dem Land zu ziehen. Erstmals müssen sie mit anpacken und schauen, wie sie selbst Geld verdienen. Doch sind die verzogenen Millionärskinder dieser Herausforderung überhaupt gewachsen?

Natürlich nicht, wie sich durch die wenig subtile Prämisse der Komödie „Meine schrecklich verwöhnte Familie“ unschwer erraten lässt. Die Storyidee ist weder sonderlich originell noch wirklich neu: Es handelt sich um ein französisches Remake des mexikanischen Films „Nostros Los Nobles“ aus dem Jahre 2013, der hierzulande unter dem Titel „Die Kinder des Señor Noble“ erschienen ist.

Das erste Mal Ranklotzen

Regisseur Nicolas Cuche zeichnet sich gemeinsam mit Laurent Turner auch für das Drehbuch verantwortlich und hält sich relativ nah an das Original. Abgeändert wurden einige unbedeutende Details. Im Kern wird die gleiche Geschichte erzählt, die wie gehabt sehr durchschaubar bleibt. So stellt sich der Bartek-Nachwuchs anfangs natürlich sehr unbeholfen an. Stella versucht sich als Bedienung, Philippe strampelt sich als Rikschafahrer ab. Alexandre fügt sich widerwillig der Aufgabe, seinem Vater dabei zu helfen, das heruntergekommene Haus auf Vordermann zu bringen.

Die kleinen Turbulenzen, die sich dabei ergeben, amüsieren vor allem dank des gut gelaunten Ensembles. Camille Lou, Victor Artus Solano und Louka Meliava gelingt es, ihre überspitzt und schablonenhaft gezeichneten Figuren nicht zu sehr ins Alberne abdriften zu lassen. Das Taugenichts-Trio verliert schnell seine Arroganz und sammelt dadurch Sympathiepunkte. Aus dramaturgischer Sicht vollzieht sich diese Entwicklung aber vielleicht ein bisschen zu rasant.

Plötzlich rückt Francis in den Mittelpunkt der Familienkonflikte – als seine Lüge durch Widersacher Juan Carlos auffliegt. Seine Kinder reagieren verletzt und gehen fortan auf Distanz. Nun scheinen sie tatsächlich selbständiger und wissen etwas mit ihrem Leben anzufangen. Doch anstatt ihnen endlich näherzukommen, hat sich Francis mit seiner wenig durchdachten Aktion völlig ins Abseits geschossen.

Es fehlt an Charme und Esprit

Ein Feel-Good-Movie wie „Meine schrecklich verwöhnte Familie“ darf natürlich nicht so unversöhnlich enden. Die Auflösung des Familienkonflikts ist reine Formsache und gestaltet sich so routiniert wie das vorausgegangene Geschehen.

Im Vergleich zu „Die Kinder des Señor Noble“ lässt das Remake Tempo und Temperament vermissen. Alles bleibt überraschend unaufgeregt. Mit einer weniger geglückten Besetzung wäre die Neuauflage vielleicht sogar richtig langweilig ausgefallen. Trotz aller Bemühungen der Stars sollten Fans französischer Komödien aber nicht zu viel erwarten. Dem Werk fehlt es schlichtweg an Charme und Esprit!

„Meine schrecklich verwöhnte Familie“: Veröffentlichung am 25. August 2022 als Video-on-Demand, ab 6. Oktober 2022 auf DVD und Blu-ray, digital bereits verfügbar (EuroVideo Medien GmbH)

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Quelle: YouTube / EuroVideo Medien GmbH

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  • Rezension zu: Meine schrecklich verwöhnte Familie
  • Redaktionswertung: 3 Punkte
  • Gewinn: Komödie „Meine schrecklich verwöhnte Familie“ auf Blu-ray zu gewinnen
  • Foto: Meine schrecklich verwöhnte Familie Blu-ray
  • Teilnahmeschluss: 02.11.2022
  • Gewonnen hat: Felix M. aus Hamburg, Nina S. aus Potsdam

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