Die österreichische Band The Weight eifert Rock-Legenden wie The Who, den Rolling Stones und Deep Purple nach. Dabei schlägt sie sich erstaunlich gut. Ihr zweites Album "In Control" klingt trotz Retro-Sound modern und birgt so einige Überraschungen. Mehr...

The Weight rocken wie Legenden
© Simon Anhorn

Die österreichische Band The Weight liefert mit ihrem zweiten Album "In Control" ein zeitloses Überraschungspaket ab.

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In Control - Live Tapes - The Weight - Music Unlimited
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Die Jungs haben ihre Hausaufgaben gemacht. Dieses Lob geht an Sänger und Keyboarder Tobias Jussel, Gitarrist Michael Böbel, Schlagzeuger Andreas Vetter und Bassist Patrick Moosbrugger vom österreichischen Quartett The Weight. Die Wahl-Wiener aus dem Vorarlberg haben die großen Rockbands vergangener Tage verinnerlicht. Das hört man ihrem zweiten Longplayer "In Control" klar und deutlich an.

Der Sound von The Weight erinnert an The Who, Deep Purple, die Rolling Stones und Led Zeppelin. Jussel und Co begleiteten ihre musikalische Vorbilder sogar schon als Vorgruppe auf Tour. Das ist eine ziemlich große Ehre für eine Formation, die noch am Anfang ihrer Karriere steht. Auf der Bühne klingen The Weight aber selbst wie alte Hasen, was sie zuletzt auch auf dem Album "Live Tapes" unter Beweis stellten.

The Weight machen ihr eigenes Ding

Selbst dem Songmaterial auf dem aktuellen Studiowerk ist ein gewisser Live-Charakter nicht abzusprechen. "In Control" lässt sich am besten mit den Prädikaten rau, authentisch und spontan beschreiben. Glattgebügeltes sucht man auf der Scheibe vergebens. „Wenn man sich ansieht, welche Künstler über die Jahrzehnte und Jahrhunderte Bestand hatten, dann waren es immer jene, die auf Konventionen gepfiffen haben und ihren eigenen Weg gegangen sind“, erklärt die Band ihre bewusste Entscheidung gegen Marktkonformes.

The Weight haben sich vom Rock der 60er, 70er und 80er inspirieren lassen. Die kernigen Riffs, die beherzt dudelnde Schweineorgel und die dezenten psychedelische Momente erweisen sich als musikalische Zutaten vergangener Tage. Das Ergebnis mutet dennoch nicht altbacken an, weil das Vierergespann sie in einen bunten Topf mit frischen Ideen wirft.

Songs ohne feste Strukturen

Es hält nicht an klassischen Strukturen fest, sondern lässt seinen Songs viel Luft zu atmen und Zeit sich zu entwickeln. Das progressive "Down The Line", das nach The Doors schmeckt, bietet in fast siebeneinhalb Minuten reichlich Platz für mitreißende Gitarrensoli und ein chilliges Outro.

Der Opener "A Little Bit Of Music" prescht zuerst mit viel Tempo und Rock-Appeal nach vorne, durchlebt dann aber innerhalb von fünf Minuten etliche Brüche mit ruhigeren und wieder lauteren Passagen. Die Titel leben von diesem ständigem Auf und Ab, dieser überraschenden Dynamik.

"Night In Space" beginnt pianesk wie der Queen-Klassiker "Mama", um sich mehr und mehr zu einer rockig-souligen Hymne zu steigern. Ganz plötzlich erfolgt aber ein unerwarteter Break mit sphärischen Klängen. Trotz dieser Unberechenbarkeit und ohne am sturen Strophe-Refrain-Konzept zu kleben, schaffen es The Weight eingängige Melodien einzuweben.

Potenzieller Single-Kandidat zum Albumfinale

Zum unwiderstehlichen Groove von "Operator" könnte auch ein Mick Jagger abrocken, bevor das melancholisch-verschleppte "Pursuit Of Happiness" ein paar Gänge runterschaltet. Der Song "Why Do You Try So Hard" startet zunächst verträumt-balladesk, explodiert jedoch in seiner zweiten Hälfte regelrecht.

Bei "Almost Gone" schunkeln The Weight erst relaxt im Walzertakt. Zum Ende hin lassen sie schließlich erneut die Gitarren jaulen. Der positiv gestimmte Album-Rausschmeißer "Better Days" lässt es erneut krachen, erweist sich aber als konventionellster und radiokompatibelster Song auf "In Control". Damit drängt er sich als Single-Kandidat auf.

Textlich können The Weight nicht durchgehend so überzeugen wie musikalisch. Die Lyrics kommen nicht ohne Floskeln und altbekannte Phrasen aus. Für einen größeren englischen Wortschatz lässt sich aber vielleicht beim nächsten Mal ein Muttersprachler als Co-Songwriter mit ins Boot holen. Dann könnte sogar der internationale Durchbruch gelingen. Mit ihrem zeitlosen Sound haben die talentierten Rocker definitiv das Zeug dazu, wie ihre Idole zu echten Legenden aufzusteigen.

Mehr Infos zur Band: theweightrock.com

Veröffentlichung am 06.03.2020 (Heavy Rhythm & Roll / Cargo)

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  • Rezension zu: The Weight: In Control
  • Redaktionswertung:

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