US-Serien tun sich aktuell schwer im Programm der deutschen Privatsender. Sat.1 und Vox ziehen Konsequenzen. Weitere Absetzungen drohen bei ProSieben.

Donnerstags fuhr Sat.1 zuletzt nur enttäuschende Einschaltquoten mit Serienkost aus Übersee ein. Daher überrascht eine aktuelle Programmankündigung durchaus: Ausgerechnet den verflixten Donnerstagabend will der Bällchensender für US-amerikanische TV-Produktionen freihalten. Dagegen wird die Primetime am Dienstag fortan ausschließlich mit eigenen Formaten aus dem Reality- und Dokubereich bestückt, darunter "Claudias House Of Love" (ab 30.3.) und "112 – Notruf Deutschland" (ab 27.4.).

Keine US-Serien mehr am Dienstagabend

Daher müssen auch der CBS-Dauerbrenner "Navy CIS" und das erfolgreiche Spin-off "Navy CIS: L.A." notgedrungen auf den problematischen Donnerstag wandern. Die aktuelle, nunmehr 18. Staffel der Mutterserie startet am 1. April um 20:15 Uhr. Im Anschluss laufen neue Folgen des Ablegers. Von diesem stehen noch zwei Episoden der elften Staffel aus. Season 12 soll in den weiteren Wochen ausgestrahlt werden.

Voraussetzung: Sat.1 zieht nicht vorab die Notbremse, wenn die Marktanteile in der jungen Zuschauerzielgruppe mal wieder in den Keller rutschen. Zuletzt kam es im Februar beim Krimi-Procedural "FBI: Special Crime Unit" zu einer Absetzung, nur zwei Wochen nachdem der Sender die 2020 unterbrochene Erstausstrahlung der zweiten Staffel wieder aufgenommen hatte. Der geplante Start des Spin-offs "FBI: Most Wanted" wurde daraufhin abgesagt.

Späterer Sendeplatz für "FBI: Special Crime Unit"

Immerhin wollen die Programmplaner "FBI: Special Crime Unit" eine neue Chance gewähren. Auf einem späten Sendeplatz hinter den "Navy CIS"-Serien soll es ebenfalls ab 1. April besser laufen als zuletzt. Falls dieser Plan aufgeht, wird dann vielleicht auch noch etwas aus der Free-TV-Premiere der zweiten Produktion aus dem Franchise von Erfolgsproduzent Dick Wolf.

Oder könnte es am späten Donnerstagabend gar zu einem Wiedersehen mit "Prodigal Son" kommen? Hier zog Sat.1 im Herbst vergangenen Jahres den Stecker – mitten in der Auftaktstaffel. Auch diese US-Serie konnte die Quotenerwartungen zur Primetime nicht erfüllen und wurde bislang nur im Pay-TV bei Sat.1 emotions fortgesetzt.

Schwächelnder Serien-Mittwoch bei ProSieben

Es bleibt abzuwarten, wie sich die US-Serien ab nächsten Monat im Programm von Sat.1 schlagen und ob sie langfristig am Donnerstag zu sehen sein werden. Grund zum Zittern haben übrigens auch deutsche Fans von "9-1-1: Notruf L.A.", "9-1-1: Lone Star" und "Evil". Die US-Hits laufen aktuell am Mittwochabend bei ProSieben und stießen in den vergangenen Wochen nur auf überschaubares Zuschauerinteresse. Wenn sich das nicht schnell bessert, könnten auch hier Absetzungen drohen.

Vox hat einmal mehr die Geduld mit der US-Serie "Chicago Fire" verloren und ersetzt die Wiederholung alter Folgen am Freitagabend ab sofort mit Spielfilmen. Erstausstrahlungen gab es zuletzt nur noch beim kleinen Schwesternsender VOXup zu sehen, wo kein so hoher Quotendruck besteht.

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