Auf ihrem neuen Werk klingt Katie Melua noch schwermütiger als sonst – aus einem nachvollziehbaren Grund. ![]()
In den letzten Jahren ist es ruhig um die georgisch-britische Sängerin Katie Melua geworden. Ihr weihnachtlicher Longplayer "In Winter" aus dem Jahr 2016 wurde 2017 in Form einer "Special Edition" gleich noch einmal vermarktet. Erst rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft 2020 liegt mit "Album No. 8" nun eine frische Scheibe vor. Diese klärt auch direkt auf, warum sich die 36-Jährige eine Weile aus dem Rampenlicht zurückgezogen hatte: Hinter Melua liegt eine schmerzliche Trennung. Nach acht Jahren ist ihre Ehe mit dem ehemaligen Motorradrennfahrer James Toseland gescheitert.
Über die Vergänglichkeit der Liebe
Das allmähliche Zerbrechen und das Aus der Beziehung wird in etlichen der neuen Songs thematisiert. Doch es kommt zu keiner hässlichen Abrechnung, das Paar ist in Freundschaft auseinandergegangen. So drehen sich die Lyrics schlicht um die Vergänglichkeit der Liebe, das Sich-Auseinanderleben und die mit der Zeit schwindenden Schmetterlinge im Bauch. Vor allem die erste Hälfte von "Album No. 8" ist sehr melancholisch und schwerfällig geraten – selbst für Melua-Verhältnisse.
Der Opener "A Love Like That" wird immerhin noch von einem subtilen Groove durchzogen, der den musikalischen Himmel voller Streicher-Wolken minimal aufhellen kann. "English Manner" und "Leaving The Mountain" verlieren sich dann zunehmend in orchestraler Dramatik. Die Produktion trägt klar die Handschrift von Produzent Leo Abrahams, der sich auch für die Soundtracks zu den Filmen "The Lovely Bones" und "Hunger" verantwortlich zeichnet.
Hoffnungsvolle Balladen-Lichtblicke
Meluas zart säuselnder Gesang passt ohne Frage sehr gut in dieses cineastische Klangszenario. Doch der tiefenentspannte, auch mal folkig ("Joy") und jazzige ("Voices In The Night") Sound neigt ohne packende Melodien zum Plätschern. Gemächliche, aber griffige Ohrwürmer wie "The Closest Thing To Crazy", "Nine Million Bicycles" und "Spider's Web" brachten die Künstlerin zu Beginn ihrer Karriere noch in die Singlecharts. Inzwischen hat sich der gewisse Pop-Appeal fast komplett aus ihren Kompositionen verabschiedet. Die sanften Balladen "Maybe I Dreamt It", "Heading Home" und "Your Longing Is Gone" erinnern am ehesten noch an die alten Zeiten. Durch das schwermütige Grau-in-Grau blitzt hier endlich etwas hoffnungsvolles Sonnenlicht hindurch.
Mit "Airtime" und "Remind Me To Forget" geht es dann aber sogleich wieder zurück in den nachdenklichen Post-Trennungsmodus, der auf eine Herbstdepression einstimmt. Da braucht es definitiv viel Durchhaltevermögen.
Veröffentlichung am 16. Oktober 2020 (BMG Rights Management / Warner)
"Album No. 8" zu gewinnen
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Das Gewinnspiel ist beendet. Gewonnen hat Eva M. aus Stadtbergen.
